Tag 14, von Coffee Bay nach Durban, Dienstag 30.12.14
Dieses mal hatten wir
beim Transport nach Muthata zurück zum Baz Bus Glück. Kein
überfülltes Taxi, sondern das große Privatauto des Bp. Das war
auch notwendig um das Surfboard eines anderen Reisenden zu verstauen.
In Muthata angekommen
haben wir zusammen mit ein paar anderen von uns freiwilligen noch 1,5
h auf den Bus gewartet. Als dieser endlich ankam, entpuppter es sich
als ein normales Taxi und nicht als der übliche Baz Bus mit ein paar
mehr sitzen. So war der Bus schon beim 2. Stopp überladen, insgesamt
mussten 3 Personen auf dem Boden oder auf Eimern sitzen.
Landschaftlich war es (solange man durch den dichten Nebel etwas
erkennen konnte) recht Bergig mit ein paar Xhosa Häusern und
Viehherden.
Als wir um 10pm Durban
in unserem Bp (Banana Backpacker) waren, wollten wir eig. Recht
schnell schlafen. Stadtessen erwartete uns erst einmal laute Musik
und der Rest unser Freiwilligengruppe aus dem südlichem Afrika.
Das Bp war schon nach
den ersten paar stunden das mit Abstand schrecklichste Bp was wir
hatten. Zunächst einmal hatten wir für die erste Nacht keine
Bettdecken (ob die betten wirklich für uns frisch bezogen wurden
bezweifele ich stark), da diese wohl noch trocknen müssten. An der
Rezeption hat sich auch erst nach einigem warten jemand um uns
gekümmert. Als wir um Mitternacht noch Lauras Geburtstag gefeiert
hatten, wollten wir auch endlich schlafen.
In unserem Zimmer (und
im restlichem Bp) waren jedoch überall Schaben!!! Somit haben wir
nur mit ekel die oberen Betten zum schlafen benutzt, alle Rucksäcke
und Taschen wurden ebenfalls auf ein oberes Bett gestellt. (wir
wollen jetzt nicht überlegen, dass derartige ausgewachsene Schaben
ohne Probleme das Bett hätten hoch krabbeln oder fliegen können)
Ich habe ja bekanntlich
kein Problem lebende, adulte Schaben in einer Kiste zu halten und
lebendig mit der Hand zu verfüttern, aber der Gedanke, dass die
Schaben nicht in der Kiste sind, hat selbst mich angeekelt.
Tag 15, Durban, Mittwoch 31.12.14, Silvester
Nach einer kurzen Nacht
mit widerlichen Träumen ala Gregor Samsa (Kafka, die Verwandlung)
ging es zum „uShaka“. Das ist ein großer Rutschpark mit
angrenzender Marine world. Da das Wetter leicht nieselig und weniger
warm war, war auch nicht so viel los. Wir konnten häufig ohne
anstehen zu müssen rutschen. Meine Lieblinge waren dabei die
Dunkelrutsch und die Trichterförmige rutsche. Zwischendurch haben
wir uns noch die Delphinshow angesehen und sich in Reifen auf einer
Art Kanal durch den Park geschippert. Mittags sind wir schließlich
für den Braai am Abend einkaufen gegangen, haben endlich
gefrühstückt (bzw. Mittagesessen) und haben uns wieder schlafen
gelegt. (am Tag waren keine Schaben zu sehen).
Gegen 9pm ging es dann
mit 29 Personen in einem Taxi für c.a. 15-17 Personen zu einer Party
von der Freundin einer Freiwilligen aus Duban. Auf der hinfahrt
musste der Fahrer auf einer recht Großen Straße wenden um nicht in
eine Polizeikontrolle zu geraten....
Das Haus der Freundin
stand in einer recht wohlhabenden Wohngegend mit bestem Blick auf
Durban. Wir waren zwar deutlich mehr deutsch Freiwillige als
Südafrikaner, der Braai war jedoch sehr schön. Endlich waren wir
alle zusammen und konnten ausgelassen Feiern. (jetzt waren ja auch
die Freiwilligen dabei die am 24. nicht in J-Bay sein konnten. Sogar
Agnes und Tobi haben es noch um 10 zur Party geschafft, nachdem sie
den Vormittag noch in Muthata verbracht hatten.
Um Mitternacht standen
wir alle Draußen und haben das Feuerwerk über Durban beobachtet.
Das war kürzer als erwartet (5-10 min), da in SA Feuerwerk aufgrund
der hohen Waldbrandgefahr teilweise Illegal ist. Anschließend haben
wir uns alle umarmt und „Happy New Year“ oder „Frohes Neues“
gewünscht. Bei 30 Personen dauert das schon ein wenig,bis man jeden
einmal umarmt hat!
Gegen 5am hat uns das
Taxi wieder zum Bp gebracht, dieses mal wurde aber zweimal gefahren.
Es wurde schon langsam Hell am Himmel, die Musik wurde aber nicht
leiser.
Tag 16, Durban, Donnerstag 1.1.15, Neujahr
Nachdem wir bis mittags
geschlafen haben, sind wir zu einer großen Mal in der Innenstadt
gegangen. Diese Mall war kein hochmoderner Glaskasten, sondern ein
altes Backstein Gebäude. Im Inneren sah es fast so aus wie in einem
Bahnhof, da das Dach aus Grauen Stahlträgern mit milchigem Glas
bestand. Da Neujahr in SA ebenfalls ein Feiertag ist, waren die
meisten Läden geschlossen. Glücklicher weise hatte jedoch P'nP
geöffnet. So konnten wir unsere Vorräte an Brot, Sauce und Nudeln
auffüllen. Als alles im Bp verstaut war, ging es in einer größeren
Gruppe an den Strand. Man hat uns vorher schon erzählt, dass es dort
Neujahr sehr viel los sein soll...Auf der Straße mussten wir nur dem
Strom an Menschen folgen. Am „Strand“angekommen, konnte man vor
lauter Menschen keine Sand mehr sehen. Im bewachten Wasserabschnitt
waren wellen daran zu erkennen, dass sich die Menschenmasse auf und
ab bewegte. Überall auf der Promenade saßen Menschen. Ich weiß
nicht wie viele Tausende Menschen am Strand waren. Sehr auffällig
war, dass wie fast die einzigen Weißen waren.
An unserem aller
letzterem gemeinsamen Abend saßen wir alle zusammen auf den Balkonen
im Bp. Von der Straße unter uns war immer noch Musik zu hören.
Bleibt sich zu fragen, wann diese Leute schlafen und woher sie diese
Energie bekommen.
Tag 17, fahrt von Durban nach Joburg, Freitag 2.1.15
um 8:30am ging Judiths
und mein Bus nach Johannesburg. Dieses mal war es ein Citiliner von
Greyhound. Wir fuhren pünktlich eine halbe Stunde später ab.
Landschaftlich gibt es
auf der Stecke zwei verschiedene gebiete. Zunächst sind wir durch
die „Typische Afrika Landschaft“ gefahren mit hohem gelben Gras,
und vielen Schirmakazien. Die Flächen waren nur leicht hügelig.
Später wurden die
Bäume weniger, die Flächen bestanden aus Landwirtschaft (Mais und
Kartoffeln) oder Kühen, die vereinzelt auf riesigen weiden grasten.
Dazu war es deutlich Bergiger. Zwischen durch hoben sich Klar
Ausläufer der Drankensberge vom Horizont ab. Zunächst sind die
Berge leicht ansteigend dann kommt eine gerade Felswand und ein
flacher Gipfel, so ähnlich wie beim Tafelberg.
Als wir dann endlich
nach 9 Stunden fahrt die ersten Häuser von Soweto sowie die Skyline
von Joburg sehen konnten, fühlte es sich wie nachhause kommen an.
Vergleichbar mit den Gefühlen die bei mir entstehen wenn ich nach
langer fahrt endlich den Deister oder die ersten Häuser von Bad
Nenndorf erkennen kann. Nach knapp 2,5 Wochen hin und her reisen
freue ich mich jetzt aus „mein“ Bett und „unserer“ Wohnung.
Insgesamt war die Reise
jedoch super schön, ich habe sehr viel von dem Land gesehen in dem
ich noch höchstens 230 Tage leben darf. Es gab große unterscheide
zwischen arm und reich sowie schwarz und Weiß zu entdecken. Nur zwei
unser sechs Backpacker wurden von Schwarzen geleitet, sonst haben wir
häufig schwarz nur als Reinigungs- und Hilfskraft in den Backpacker
erlebt. Ich fühlte mich in den ersten Tagen in Kapstadt und
besonders in Knysnar leicht unwohl, da uns Touristen eine Weiße
Scheinwelt gezeigt wurde.
Ich kann aber jeden
stopp unser Reise nur weiterempfehlen, da jeder Ort für sich
einzigartig und besonders war. Meine persönlichen Highlights waren
der Tafelberg, Weihnachten in J-Bay, Addo Park und Silvester in
Durban. Zu Weihnachten und Silvester möchte ich anmerken, dass alle
anderen Freiwilligen und die dadurch entstehende fast familiäre
Gemeinschaft sehr viel zu diesen Highlight beigetragen haben.
Danke an alle die ich
auf dieser Reise kennengelernt oder Wiedergesehen habe, ohne euch
hätte etwas gefehlt !!!
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