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Freitag, 16. Januar 2015

Teil sechs meines Reisetagebuchs, Durban und Joburg

Tag 14, von Coffee Bay nach Durban, Dienstag 30.12.14


Dieses mal hatten wir beim Transport nach Muthata zurück zum Baz Bus Glück. Kein überfülltes Taxi, sondern das große Privatauto des Bp. Das war auch notwendig um das Surfboard eines anderen Reisenden zu verstauen.
In Muthata angekommen haben wir zusammen mit ein paar anderen von uns freiwilligen noch 1,5 h auf den Bus gewartet. Als dieser endlich ankam, entpuppter es sich als ein normales Taxi und nicht als der übliche Baz Bus mit ein paar mehr sitzen. So war der Bus schon beim 2. Stopp überladen, insgesamt mussten 3 Personen auf dem Boden oder auf Eimern sitzen. Landschaftlich war es (solange man durch den dichten Nebel etwas erkennen konnte) recht Bergig mit ein paar Xhosa Häusern und Viehherden.
Als wir um 10pm Durban in unserem Bp (Banana Backpacker) waren, wollten wir eig. Recht schnell schlafen. Stadtessen erwartete uns erst einmal laute Musik und der Rest unser Freiwilligengruppe aus dem südlichem Afrika.
Das Bp war schon nach den ersten paar stunden das mit Abstand schrecklichste Bp was wir hatten. Zunächst einmal hatten wir für die erste Nacht keine Bettdecken (ob die betten wirklich für uns frisch bezogen wurden bezweifele ich stark), da diese wohl noch trocknen müssten. An der Rezeption hat sich auch erst nach einigem warten jemand um uns gekümmert. Als wir um Mitternacht noch Lauras Geburtstag gefeiert hatten, wollten wir auch endlich schlafen.
In unserem Zimmer (und im restlichem Bp) waren jedoch überall Schaben!!! Somit haben wir nur mit ekel die oberen Betten zum schlafen benutzt, alle Rucksäcke und Taschen wurden ebenfalls auf ein oberes Bett gestellt. (wir wollen jetzt nicht überlegen, dass derartige ausgewachsene Schaben ohne Probleme das Bett hätten hoch krabbeln oder fliegen können)
Ich habe ja bekanntlich kein Problem lebende, adulte Schaben in einer Kiste zu halten und lebendig mit der Hand zu verfüttern, aber der Gedanke, dass die Schaben nicht in der Kiste sind, hat selbst mich angeekelt.


Tag 15, Durban, Mittwoch 31.12.14, Silvester


Nach einer kurzen Nacht mit widerlichen Träumen ala Gregor Samsa (Kafka, die Verwandlung) ging es zum „uShaka“. Das ist ein großer Rutschpark mit angrenzender Marine world. Da das Wetter leicht nieselig und weniger warm war, war auch nicht so viel los. Wir konnten häufig ohne anstehen zu müssen rutschen. Meine Lieblinge waren dabei die Dunkelrutsch und die Trichterförmige rutsche. Zwischendurch haben wir uns noch die Delphinshow angesehen und sich in Reifen auf einer Art Kanal durch den Park geschippert. Mittags sind wir schließlich für den Braai am Abend einkaufen gegangen, haben endlich gefrühstückt (bzw. Mittagesessen) und haben uns wieder schlafen gelegt. (am Tag waren keine Schaben zu sehen).
Gegen 9pm ging es dann mit 29 Personen in einem Taxi für c.a. 15-17 Personen zu einer Party von der Freundin einer Freiwilligen aus Duban. Auf der hinfahrt musste der Fahrer auf einer recht Großen Straße wenden um nicht in eine Polizeikontrolle zu geraten....
Das Haus der Freundin stand in einer recht wohlhabenden Wohngegend mit bestem Blick auf Durban. Wir waren zwar deutlich mehr deutsch Freiwillige als Südafrikaner, der Braai war jedoch sehr schön. Endlich waren wir alle zusammen und konnten ausgelassen Feiern. (jetzt waren ja auch die Freiwilligen dabei die am 24. nicht in J-Bay sein konnten. Sogar Agnes und Tobi haben es noch um 10 zur Party geschafft, nachdem sie den Vormittag noch in Muthata verbracht hatten.
Um Mitternacht standen wir alle Draußen und haben das Feuerwerk über Durban beobachtet. Das war kürzer als erwartet (5-10 min), da in SA Feuerwerk aufgrund der hohen Waldbrandgefahr teilweise Illegal ist. Anschließend haben wir uns alle umarmt und „Happy New Year“ oder „Frohes Neues“ gewünscht. Bei 30 Personen dauert das schon ein wenig,bis man jeden einmal umarmt hat!
Gegen 5am hat uns das Taxi wieder zum Bp gebracht, dieses mal wurde aber zweimal gefahren. Es wurde schon langsam Hell am Himmel, die Musik wurde aber nicht leiser.


Tag 16, Durban, Donnerstag 1.1.15, Neujahr


Nachdem wir bis mittags geschlafen haben, sind wir zu einer großen Mal in der Innenstadt gegangen. Diese Mall war kein hochmoderner Glaskasten, sondern ein altes Backstein Gebäude. Im Inneren sah es fast so aus wie in einem Bahnhof, da das Dach aus Grauen Stahlträgern mit milchigem Glas bestand. Da Neujahr in SA ebenfalls ein Feiertag ist, waren die meisten Läden geschlossen. Glücklicher weise hatte jedoch P'nP geöffnet. So konnten wir unsere Vorräte an Brot, Sauce und Nudeln auffüllen. Als alles im Bp verstaut war, ging es in einer größeren Gruppe an den Strand. Man hat uns vorher schon erzählt, dass es dort Neujahr sehr viel los sein soll...Auf der Straße mussten wir nur dem Strom an Menschen folgen. Am „Strand“angekommen, konnte man vor lauter Menschen keine Sand mehr sehen. Im bewachten Wasserabschnitt waren wellen daran zu erkennen, dass sich die Menschenmasse auf und ab bewegte. Überall auf der Promenade saßen Menschen. Ich weiß nicht wie viele Tausende Menschen am Strand waren. Sehr auffällig war, dass wie fast die einzigen Weißen waren.
An unserem aller letzterem gemeinsamen Abend saßen wir alle zusammen auf den Balkonen im Bp. Von der Straße unter uns war immer noch Musik zu hören. Bleibt sich zu fragen, wann diese Leute schlafen und woher sie diese Energie bekommen.

Tag 17, fahrt von Durban nach Joburg, Freitag 2.1.15


um 8:30am ging Judiths und mein Bus nach Johannesburg. Dieses mal war es ein Citiliner von Greyhound. Wir fuhren pünktlich eine halbe Stunde später ab.
Landschaftlich gibt es auf der Stecke zwei verschiedene gebiete. Zunächst sind wir durch die „Typische Afrika Landschaft“ gefahren mit hohem gelben Gras, und vielen Schirmakazien. Die Flächen waren nur leicht hügelig.
Später wurden die Bäume weniger, die Flächen bestanden aus Landwirtschaft (Mais und Kartoffeln) oder Kühen, die vereinzelt auf riesigen weiden grasten. Dazu war es deutlich Bergiger. Zwischen durch hoben sich Klar Ausläufer der Drankensberge vom Horizont ab. Zunächst sind die Berge leicht ansteigend dann kommt eine gerade Felswand und ein flacher Gipfel, so ähnlich wie beim Tafelberg.
Als wir dann endlich nach 9 Stunden fahrt die ersten Häuser von Soweto sowie die Skyline von Joburg sehen konnten, fühlte es sich wie nachhause kommen an. Vergleichbar mit den Gefühlen die bei mir entstehen wenn ich nach langer fahrt endlich den Deister oder die ersten Häuser von Bad Nenndorf erkennen kann. Nach knapp 2,5 Wochen hin und her reisen freue ich mich jetzt aus „mein“ Bett und „unserer“ Wohnung.
Insgesamt war die Reise jedoch super schön, ich habe sehr viel von dem Land gesehen in dem ich noch höchstens 230 Tage leben darf. Es gab große unterscheide zwischen arm und reich sowie schwarz und Weiß zu entdecken. Nur zwei unser sechs Backpacker wurden von Schwarzen geleitet, sonst haben wir häufig schwarz nur als Reinigungs- und Hilfskraft in den Backpacker erlebt. Ich fühlte mich in den ersten Tagen in Kapstadt und besonders in Knysnar leicht unwohl, da uns Touristen eine Weiße Scheinwelt gezeigt wurde.
Ich kann aber jeden stopp unser Reise nur weiterempfehlen, da jeder Ort für sich einzigartig und besonders war. Meine persönlichen Highlights waren der Tafelberg, Weihnachten in J-Bay, Addo Park und Silvester in Durban. Zu Weihnachten und Silvester möchte ich anmerken, dass alle anderen Freiwilligen und die dadurch entstehende fast familiäre Gemeinschaft sehr viel zu diesen Highlight beigetragen haben.
Danke an alle die ich auf dieser Reise kennengelernt oder Wiedergesehen habe, ohne euch hätte etwas gefehlt !!!

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