In
den folgenden Bloogeinträgen werde ich euch von meiner Reise durch
Südafrika berichten, dazu werde ich alle paar tage ein neuen Eintrag
über eine Station meiner Reise erstellen. Stilistisch sind diese in
Form von Tagebucheinträgen, welche ich während der reise täglich
verfasst habe. Damit meine übrigen Bloogeinträge über meine Arbeit
und mein tägliches Leben hier in Joburg nicht zu kurz kommen, werde
ich nicht immer wenn es was neues über die reise gibt es auf
facebook posten. Seht es einfach als ein etwas späterer
Adventskalender. Hinter jedem Türchen verbirgt sich ein neuer
Blickwinkel auf Südafrika. Falls ihr aus meiner Ausdrucksweise oder
Abkürzungen nicht schlau werdet, schaut bitte unter dem Punkt
Definitionen und Abkürzungen nach. Falls das immer noch nicht
weitergeholfen hat, beantworte ich auch e-mails.
Nun aber genug vorweg geredet, mein Reise Tagebuch beginnt bei Tag 0, den Vorbereitungen am Dienstag den 26.12.14
Es
regnet, aber die letzte Wäsche muss irgendwie noch trocken werden.
Der Kühlschrank ist noch viel zu voll. 9 Eier für 2 Personen in 24
Stunden, 1 Ganzer Eisbergsalat, ein halber Gouda, 5 Tomaten...Das
werden wir niemals alles essen können. Heute will noch Gloria kommen
und unsere Dusche reparieren.
5
Stunden später: Gloria ist doch noch gekommen, allerdings wurde nur
die Badewanne gefliest, in der Duschwand ist immer noch ein Loch.
Leider habe ich meine einzige 16 GB SD Speicherkarte zerstört. Die
Fotos sind sicher, aber der Schreibschutz wurde aktiviert.
Tag 1, Beginn der Reise, Mittwoch 17.12.14
Der
Rucksack ist gepackt, alle Steckdosen ausgeschaltet und Wasserhähne
verschlossen. Wir warten 1 Stunden vor der Netcare Klinik, der WITS
Bus ist nicht in Sicht. Wir rufen uns also ein Zebra-Taxi zum WAM.
Judiths Paket ist endlich angekommen, dort muss sie natürlich noch
vor der Reise hineinschauen. Wir nehmen das gleiche Cap zur
Parkstation, an der um 14:30 unser Intercape Sleepliner Bus nach
Kapstadt fahren soll. An der Station treffen wir Hendrik, Jonathan,
Joni, Johannes Phillip Judith M. und Laura.
Nachdem
ich mir noch ein neue Micro-SD-Karte gekauft habe, stehen wir
pünktlich um 14:00 in der riesigen Schlange vorm Gate zum
Busparkplatz. Uns war jetzt schon klar, dass wir niemals um 14:30
abfahren werden. Um 16:30 ist der Bus dann endlich losgefahren.
Zunächst
ging die fahrt durch Free State. Die Landschaft ist hier eben und
besteht aus weiten grünen Weiden mit grünen Büschen. Ab und zu
grasen ein paar Rinder auf der Fläche. Wären diese schwarz-bunt
statt braun-bunt könnte man fast in der Norddeutschen Tiefebene
sein. Auf dieser Landschaft durften wir den wunderbaren
Sonnenuntergang beobachten. Darauf folgte ein unbeschreiblicher
Sternenhimmel, in dem man die Milchstraße als großen leuchtenden
Fluss erkennen konnte.
Im
Bus war es entweder zu dunkel um Karten zu spielen oder zu hell um zu
schlafen. Die Klimaanlage war entweder zu kalt oder aus. Für mehr
als 20 Stunden fahrt gab es sogar 4 ganze Pausen a 15 Minuten
(African Time = 20-30 min) von denen eine schon nach 1,5 Stunden und
eine andere um 1:30 Morgens war. Daher war die fahrt nicht wirklich
entspannend. Dazu kam noch das Fernsehprogramm, welches aus
Kinderfilmen bestand. Zwischen jedem Film wurde zunächst Musik und
dann ein Prediger mit Bibel auf einer nebeligen Pferdekoppel gezeigt.
Glücklicher Weise war der Ton so leise, dass man selbst mit gutem
Willen nicht so viel verstanden hat.
Tag 2, Ankunft in Cape Town, Donnerstag 18.12.14
Nachdem
ich nach ein paar wenigen Stunden unbequemen Schlaf aufgewacht war,
erblicke ich die Braune karge Landschaft der Kargoog. Es erinnerte
mich ein wenig an die fahrt durch die Caldera des Teide, nur deutlich
größer. Überall am Horizont zeichneten sich spitze Berge ab, die
Ebene davor war nicht gerade Bewohnt oder besonders Lebensfreundlich.
Niedrige Büsche, Hartlaubgewächse, Kakteen, große Felsen (sahen
beim vorbeifahren aber nicht Vulkanisch aus). Nach einiger Zeit
wurden die Berge höher und die Ebene davor fruchtbarer. Wir fuhren
durch das Weinanbaugebiet Paarl. Hier wird der Wein ,nicht wie an der
Mosel oder dem Rhein in extremer Hanglage, sonder auf der Ebene im
Tal angebaut.
Als
wir nach einer gefühlten Ewigkeit den Tafelberg zum ersten mal
sahen, wussten wir, dass es nicht mehr weit sein kann. Allerdings
waren wir zu diesem Zeitpunkt noch über den Wolken die in der Bucht
von Kapstadt lagen. Es dauerte noch einige zeit bis wir endlich
unsere Bushaltestelle in Captown erreichten.
Schnell
wurden 3 Caps organisiert und schon sind wir an unserem wunderbarem
Backpacker (Bp.) „Zebra Crossing“ am Fuß des Tafelbergs
angekommen.
Nach
einem ausgiebigem orientierungs-, informations- und Planungsgespräch
unter uns Freiwilligen stand schon die Tagesplanung für die nächsten
Tage fest. Erst wurde gemeinsam eingekauft und gekocht, dann ging es
zum „Sun Downer“ zum „Tablemountain Cable Car“. Es war erst
kurz nach 6, die Sonne stand noch recht hoch am Himmel. Wir dachten,
dass wir es noch locker bis zum Sonnenuntergang auf die Hochebene
schaffen. (natürlich mit der Seilbahn, die an dem Tag zum letztem
mal in dem Jahr zum Sonnenuntergang zum halben Preis hochfährt). An
der Talstation angekommen, haben wir jedoch die riesige Schlange
gesehen, die sich vor dem Ticketschalter erstreckte.Ich hatte starke
zweifel, dass wir zum Sonnenuntergang gegen 19:30 auf dem Berg sein
werden.
Während
wir warteten nutzten wir die Gelegenheit Fotos aus Kapstadt zu
machen. Als wir dann endlich in die Gondel Stiegen war nur noch ein
wenig Sonnenlicht zu sehen. Doch die Gondel stoppte auf halben weg
und das Licht wurde immer weniger...schließlich erwartete uns oben
ein fantastischer Blick, super Licht für unendlich viele Fotos. Wie
hatten es noch gerade so rechtzeitig geschafft. Nach sehr vielen
Fotos mit uns und der untergehenden Sonne am Rand der
Aussichtsplattform war die sonne auch wirklich im Atlantik
untergegangen. Nur noch ein Stark Roter Streifen zierten einige
Minuten den westlichen Horizont. Dafür bereitete sich auf der
anderen Seite ein riesiges Lichtermeer aus. Das eigentliche Meer war
dabei schwarz, bis auf ein paar Containerschiffe. So war der
Küstenstreifen ganz klar zu erkennen.
Tag 3, Table view beach, Freitag 19.12.14
Heute
hat Jonathan Geburtstag. Wir treffen Janine und Hendrike in unserem
Bp. Danach geht es mit dem Cap zum Table view. Das ist der Punkt, von
dem die meisten Postkartenfotos von Kapstadt gemacht werden. Ein
Perfekter Strand mit super Blick auf den Tafelberg. Das Meer ist zwar
wunderschön, jedoch durch die Antarktische Schmelzwasserströmung
EISKALT. Zudem wehte ein kühler Wind, wodurch ich und einige anderen
trotz eincremen mit 30er Sonnencreme nicht bemerkt haben, dass wir
einen sehr starken Sonnenbrand bekommen haben. Bei mir waren die
Waden und Unterseiten der Oberschenkel besonders betroffen.
Am
Nachmittag sind wir dann zurück in die Innenstadt an die Waterfront.
Dort kann ich den foodmarket nur empfehlen. Das ist eine große halle
mit vielen Ständen, beiden man einiges Probieren kann. Uns wurden
zwischen verschiedenen Nüssen und Weißbrot mit öl auch frittierte
und gewürzte Raupen angeboten. Jannine und ich haben mutig
probiert...es war eig. Ganz lecker, vielleicht etwas trocken aber
wenn man sich vorstellt es wären Chips isst es echt gut.
Die
Waterfront ist auch sehr schön, aber ich fühle mich hier in
Kapstadt nicht so als ob ich in Südafrika wäre. Es hat etwas von
Europa. Überall europäischer kolonialer Baustiel, viel mehr weiße
Menschen, alles ist ordentlicher, Nirgendwo Liegt Müll rum, es gibt
sogar Mülltrennung! Es ist auch ein ganz komisches Gefühl in einem
Land Urlaub zu machen in dem man seit 3 Monaten Lebt und gerade
versucht nicht wie ein Urlauber auszusehen um sein Sicherheitsrisiko
zu minimieren. Es kam mir gerade in den ersten Tagen irgendwie Falsch
vor sich wieder wie ein Tourist zu verhalten und die ganzen
Attraktionen anzuschauen. Außerdem war ich es gar nicht mehr gewohnt
offen mit einer Kamera oder einem großem Rucksack herum zu laufen.
Wir waren abends bzw. Nachts noch auf
der Longstreet. Das ist die Partystraße in Cape Town, in der sich
ein Club an den anderen reiht. Überall auf der Straße war Security
zu sehen, weshalb ich mich absolut sicher gefühlt habe.
Tag 4, Tafelberg, Samstag 20.12.14
Mission
für heute: Tafelberg besteigen ! .Erst haben wir uns in unserem Bp
erkundigt wie lange es dauert und wie weit der weg ist. 1 Stunde bis
zum Start des Wanderwegs und dann nochmal 2 stunden für die
eigentlich Besteigung. Zunächst dachten wir, dass sich 3 Stunden
machbar anhört. Als wir jedoch 20 bis 30 Minuten eine viel
befahrende Straße mit starker Steigung in der Mittagshitze hinauf
gelaufen waren, haben wir uns ein Cap bis zum Wanderweg gerufen. An
alle Wanderer: es ist komplett okay. Denn die Straße ist von der
Steigung her nicht zu unterschätzen und wirklich kein schöner
Wanderweg.
Der
Eigentliche Wanderweg beginnt einige Meter neben der Talstation. Er
besteht aus einer einzigen Treppe großen Felssteinen, diese ist
meistens absolut sicher und mit Wanderschuhen leicht zu besteigen
auch wenn es kein Geländer zum festhalten gibt. Sollte man doch mal
daneben treten hat man auch meistens keinen großen Absturz zu
befürchten. Man begibt sich auf eine reise durch verschiedene Klima
und Vegetationszonen. Am Anfang sind dir Bäume noch recht groß,
zwischendurch kann man ein kleinen Bachlauf mit Wasserfall entdecken.
Dann werden die Pflanzen zunehmend Kleiner und er wird mehr und mehr
Hardlaubvegetation. Sobald man sich umdreht und nach unten schaut,
blickt man auf Cape Town, das Meer und wunderschöne Landschaft. Nach
Oben hin hat man die ganze zeit das Plato im Blick. Der Weg
schlängelt sich in Serpentinen den Berg hinauf und endet in einer
großen Felsspalte. Vor diese Spalte findet man Büsche, dahinter
steht man auf dem Plato in einer anderen Welt. Es erstreckt sich
einen Ebene aus Gräsern und Geröllstein mit sehr kleinen knorrigen
Büschen. Der Ausblick ist phänomenal, fast wie aus einem Märchen.
Mit ein wenig Phantasie taucht ein Drache zwischen den Bergen auf,
oder es wandern Zwerge den Berg hinauf.
Nun
ein paar Tipps für den Weg:
- auf keinen Fall mit großflächigem Sonnenbrand an den Beinen auf den Berg steigen → führt zu massiven Kreislaufproblemen
- habt immer Traubenzucker, Fruchtsaft, 2 Liter Wasser Kräcker, Tomaten und Käsebrote dabei. Auch eine gute Kamera und ein Handy mit genügend Akku, Airtime und funktionierender Uhr dürfen nicht fehlen.
- die Perfekte Kleidung besteht aus langer robuster Hose, T-shirt (am besten Sportstoff) Sweatshirt Jacke und Regen/Windjacke. Natürlich dürfen bequeme feste Schuhe nicht fehlen. (am besten Sport oder Wanderschuhe mit Leichtem Profil)
Ich
habe den Fehler gemacht trotz Sonnenbrand den Berg zu besteigen, was
dazu führte, dass ich nach ¾ des Weges ziemliche Kreislaufprobleme
hatte. (daher der Traubenzucker auf der Packliste). Je weiter man
nach oben kommt, desto kühler wird es. Ganz oben weht ein kalter
Wind, auf jeden Fall braucht man jetzt beide Jacken !
- auch Sonnenschutz /Creme und Kopfbedeckung) sind sehr nützlich da der Wanderweg (Mittags bis Nachmittags) die ganze Zeit über direkt in der Sonne liegt.
Wir
haben mit einigen kleinen Fotostopps 2 Stunden gebraucht. Ohne diese
Pausen ist der Weg aber auch in 1,5 Stunden zu schaffen. Oben gibt es
dann Toiletten, ein Kaffee und Souveniershop in dem man die Karte für
die Gondel fahrt nach unten kaufen kann. Die Sicht vom Berg ist zu
jeder Tageszeit super, egal ob Nachmittag, Sonnenuntergang oder
Nacht. Aber ACHTUNG die Seilbahn fährt nur wenn der Wind nicht zu
stark ist. Außerdem sollte man darauf achten, dass keine Wolke am
Berg hängt (Tableclouth = Tischdecke)
Tag 5, Simondstown, Cap of good Hope und Cape Point, Sonntag 21.12.14, 4. Advent
Judith
M und Laura haben heute ihr Auto abgeholt. Damit sind wir dann
zunächst nach Simondstown gefahren. Das ist ein Strand/Felsenbucht
in der eine Pinguingruppe lebt. Falls ihr dort auch mal hinfahrt
lohnt es sich Badesachen mitzunehmen und 60R auszugeben um mit den
Pinguinen schwimmen zu können. Wir sind nur den kostenlosen kleinen
Weg entlanggegangen. Auf der Seite vom Meer standen die Pinguine
direkt am Weg, als ob sie Fotomodelle wären. Kurz vor und sprang
Plötzlich ein Murmeltier-Biber artiges Tier über den Weg. Das war
ein Dassie.
Wenn
man durch Simondstown fährt, fallen sofort die Bunten Fassaden der
Häuser auf, welche im Kolonial-Klassizistischem Baustil gebaut
wurden. Ich habe mich nicht mehr wie in SA sondern wie in Europa
gefühlt.
Die
weitere Fahrt zum Kap führt an der Linken am Indischen Ozean auf der
rechten Seite an Steilen Felsen entlang. Ein eigenes Auto lohnt sich
hier auf jeden Fall um und den zahlreichen Aussichtspunkten für ein
Foto anhalten zu können. Um in den Nationalpark zu kommen, muss man
zwar etwas bezahlen und bis Sonnenuntergang wieder draußen sein,
aber es Lohnt sich sehr ! Wie sind nun extra Langsam gefahren, um die
Landschaft zu genießen. Dadurch haben wir c.a. 5 Strauße und 3
Baboon (Pavian) Familien gesehen.
Außerdem konnten wie bei ein paar
Felsen direkt am Wasser anhalten und wunderbare Fotos machen.
Am Kap
der guten Hoffnung angekommen, gab es erst ein mal das obligatorische
Foto mit dem Schild an der Südwestlichsten Spitze Afrikas. Danach
ging es mit dem Rucksack voller Picknicksachen den Kleinen Felsen
hinauf zum Aussichtspunkt. Diese Stelle gehört zu den absolut besten
Picknickplätzen die es gibt! Man hat die Perfekte Aussicht auf das
Meer (Atlantik und ein klein wenig Indischer Ozean).
Als wir
herankommende Regenwolken auf dem Meer erkennen konnten, sind wir
weiter zum Capepoint gefahren. An dieser Stelle sollen sich
Atlantischer und Indischer Ozean treffen. Außerdem ist es der
südlichste Punkt der Kaphalbinsel.
Leider
sind wir nicht vor dem Regen dort angekommen und so konnten wir nur
durch Nieselregen bzw. Wolken zum Leuchtturm gehen. Ohne Wolken
könnte man von hier aus die gesamte Bucht bis nach Hermanus sehen.
Wir konnten gerade mal unser Auto auf dem Parkplatz unter uns
erkennen.
Auf
der Rückfahrt konnten wir nun noch den Sonnenuntergang kurz vor Cape
Town sehen.
Fazit Cape Town:
Sicher
aber sehr Touristisch und Europäisch.
Bewertung Bp:
Ambiente
(Chillfaktor): 9 cool + Relaxt
Lage:
8 7min Longstreet, 1h Berg, 30min Waterfront
Servicefreundlichkeit:
9 Hilfsbereit + Gemeinschaftlich
Einrichtung:
8 gemütlich Afrikanisch
Kommentar:
DE sprachige Angestellte, 8er Doorm
Ich habe schon jetzt Lust auf Südafrika und freue mich auf weitere Berichte!!!!
AntwortenLöschenLG Claudia