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Anfang



Hier werde ich alles erzählen was passiert ist bevor ich diesen Blog ein paar Tage vor meinem Abflug gestartet habe. Dabei lasse ich auch das Bewerbungsverfahren nicht aus, damit zukünftige interessierte Freiwillige eine Vorstellung haben, welche Umwege in das Ausland führen können. Mein Fall ist sicher nicht der Normalfall, aber es ist auch nicht völlig ausgeschlossen das so etwas noch einmal geschieht.


Ich habe zunächst über eine schulische Orientierungsveranstaltung vom weltwaertsprogramm erfahren. Nach einiger Recherche auf der Homepage von weltwaerts (siehe Link ) bin ich auf einige Interessante Projekte überall auf dem Afrikanischen Kontinent gestoßen. Nach einem Gespräch mit der Jugendwartin meines Kirchenkreises wurde mir ELM als Entsendeorganisation sehr empfohlen. Es stand in Aussicht eine neue Projektstelle in unserem Partnerkirchenkreis im nördlichen Südafrika (Limpopo, genauer Venda ) einzurichten, welche die nächste Delegation besuchen würde. Leider hat das jedoch aufgrund diverser Probleme nicht geklappt.


Für die Bewerbung beim ELM benötigte ich ein Motivationsschreiben von einer A4 Seite, Tabellarischen Lebenslauf (natürlich beides in Deutsch und Englisch) und ein Sozialzeugnis. Zur Zusammenstellung der Bewerbungsunterlagen eigneten sich dabei die Herbstferien wunderbar. Danach hieß es Warten, bis irgendwann die Einladung zum Bewerbungswochenende aus Hermannsberg kam.


Das Wort Bewerbungswochenende hört sich schlimmer an als es ist, bleib einfach du selbst, sei offen uns schon sitzt du wieder im Zug nach hause und hast 30 supernette Leute kennengelernt mit denen du dich auf Anhieb gut verstanden hast. Ich habe übrigens damals an einem frostigem Wochenende Anfang Januar meine jetzige Mitbewohnerin auf der hinfahrt kennengelernt. Ich kann euch nur empfehlen ein Gruppen-Niedersachsentiket zu nehmen. Es schon einmal die erste Chance Kontakte zu finden und seine Nervosität mit jemanden zu teilen. Außerdem ist es auch noch Preiswerter.


Ungefähr zwei Wochen nach dem Bewerbungswochenende kam auch schon ein Brief mit einem Absender aus Hermannsburg. Nach dem ich gesehen hatte, das ich angenommen wurde kam allerdings eine kleine Enttäuschung, Es stand nicht Südafrika sondern Indonesien In der Projektbeschreibung.


Mit der Zeit fing ich aber an mich über Indonesien mit seiner Kultur, Sprache und Natur zu Informieren. Ich konnte mich mit meinem Projekt in einer Blindenschule gut Identifizieren und musste nun meinen Förderkreis aufbauen. Anfangs ist es mir nicht so einfach gefallen Verwandte, Bekannte und Freunde nach Geld zu fragen, aber schließlich habe ich es mir sogar zugetraut jeweils ein Treffen mit einem Reporter der beiden Lokalzeitungen zu vereinbaren und diesen alles über das Projekt, das Programm, Indonesien und Mich zu erzählen. Nachdem Beide Artikel erschienen Sind, sind sogar ein paar Leute auf mich zu gekommen und haben mich gefragt wie sie mir helfen können. Nun war es mir auch nicht mehr unangenehm jemanden auf das Thema anzusprechen.


Außerdem Lernt ich über facebook meine zukünftigen Mitfreieilligen näher kennen, wir schrieben uns häufig lange Nachdichten in denen wir über sehr vieles Gedanken austauschten. Zumindest digital verstanden wir uns schon mal echt gut.


Alles schien Perfekt, und dann Stand im Frühsommer, nach den Abiturprüfungen auch schon das Missionsfest an, an dessen Ende wie mit Segen offiziell in die Welt gesendet werden sollten. Eine Woche vorher erhielt ich eine schreckliche e-mail. Der Inhalt handelte davon, dass das Land Indonesien sämtliche Visa für Freiwillige die länger als 90 Tage bleiben verweigert. Es sei nicht abzusehen, dass sich das verfahren bis zu meiner geplanten Ausreise noch in eine positive Richtung dreht. Ich musste zwischen vier Organisationen, Ländern und Projekten die drei auswählen die mir am meisten gefallen. Es standen zur Auswahl bei anderen Organisationen: Fußball und Straßenkinder in Santiago de Chile (ich hatte nie Spanischunterricht), Blindenschule in Jordanien (aus Syrien und Israel/Gaza kamen auch nicht gerade beruhigende Nachrichten) und ein weiteres Schulprojekt im äußersten Westen der Ukraine (die Konflikte in Kiew waren zu dem Zeitpunkt ständig in den Nachrichten). Schließlich bot sich noch die Möglichkeit bei ELM zu bleiben und an einem Theater-HIV/Aids Projekt Administrative aufgaben zu machen und das in Johannesburg. Nach ein paar Krisentagen entschied ich mich nun als Erstwunsch für Südafrika, inständig hoffend, dass meine ehemaligen zukünftigen Mittfreiwilligen sich nicht genauso wie ich entschieden hatten und wir uns nicht einigen könnten.


Am Missionsfest trafen wir uns dann zu einem Krisengespräch mit den Verantwortlichen bei ELM. Glücklicherweise haben wir uns alle anderer Projekte ausgesucht gehabt und es war nur noch eine mehr oder weniger formelle Sache. Das gesamte Missionsfest war Trotzdem sehr schön, ich konnte das ELM näher kennenlernen und es war der letzte Moment an dem sich alle Freiwilligen getroffen haben.


Für mich fing mit den Tagen nach dem Missionsfest eine komplette Neuorientierung an. Weg mit den Indonesien Sachen, her mit allem war es über Johannesburg und Südafrika gibt.


Das der Südafrikanische Visumsprozess soo nervenaufreibend wird, hätte ich mir damals noch nicht vorstellen mögen. Als ich also alle Unterlagen zusammengetragen hatte und gerade den Brief an die Botschaft schicken wollte, teilte mir das ELM mit, dass sich das Visumsformular komplett geändert hat. Ich musste nun also ein Komplett neues verfahren ausprobieren und dafür noch ein paar unterlagen mehr besorgen. Da dieses Verfahren für alle neu war, konnte niemand mir genau sagen was ich nun in die eine oder andere Lücke schreiben soll. Dazu kam noch, dass ich am Morgen meines Abiballs mit meinem Vater in die Botschaft nach Berlin fahren musste um den Antrag persönlich abzugeben. Dort erklärte man mir ganz ruhig, das ein paar Lücken falsch ausgefüllt waren und ich ein falsches Dokument dabei hatte. Also wurde der Antrag abgelehnt und ich durfte mir einen neuen Termin besorgen. Dieselmal ein Tag nach meinem 18. Geburtstag (Nein ich habe mir die Termine nicht aussuchen können).


Nach diesem ersten gescheiterten versuch begann auch schon das Vorbereitungsseminar in Hermansburg. Zwei tolle Wochen voller neuer Inhalte, Einem Straffen Stundenplan von Morgens bis Abends. Diese fühlten sich manchmal aber eher wie eine Jugendfreizeit an, da das Gruppengefühl vom ersten Moment an super war. Ein wenig schade war nur, dass es die Freiwilligen für Südamerika und Indien waren mit denen ich diese zeit verbracht habe, da ich ja erst für Indonesien uns Somit Asien eingetragen war.


Während des Seminars erfuhr ich immer wieder von anderen Freiwilligen für Südafrika, die ebenso Probleme mit ihrem Visum hatten. Bei mir klappte es schließlich beim zweiten mal in Berlin reibungslos, alles war richtig ausgefüllt und alle Dokumente waren korrekt. Allerdings wurde mir eine warte zeit von 8 Wochen vorhergesagt. Mein Flug war aber auf den 3.9. gebucht. Nun durfte ich vier Wochen ganz gespannt jeden Tag in den Briefkasten schauen ob dort ein Visum lag oder nicht. Da ich ursprünglich am 22.8. nach Surabaya in Indonesien fliegen sollte hatten meine Eltern ab dem 27.8. Urlaub gebucht. Als an diesem morgen mein Visum noch nicht da war lange ich mich also vom meinen Eltern und meinem Bruder verabschiedet, ohne zu wissen für wie lange. Sehe ich sie nur für ein paar tage nicht oder ist es der große Abschied vor einem Jahr ? Diese Frage klärte sich erst am 29.8. als ich endlich deinen Umschlag mit meinem Reisepass und Visum im Briefkasten fand. Nun hieß es endgültig sich von allen zu verabschieden und diesen Blog Starten zu können.


Ich möchte jetzt niemanden Angst machen, aber vom meinem Freiwilligengahrgang mussten drei ehemalige Indonesier die Organisation wechseln, meine ehemalige zukünftige Mitbewohnerin hat ihr Visum nach fast 5 Monaten nicht bekommen und bis jetzt haben schon zwei Freiwillige ihr Jahr abgebrochen (ich werde weder über Gründe noch Projekte Auskunft geben). Wenn ihr euch also überlegt, ob ihr auch ein Freiwilligenjahr machen wollt, dann überlegt euch bitte auch einen Plan B, falls irgendwas schiefgeht. Das Ausstellen eines Visum könnte sich zu reiner Glückssache entwickeln und eine zugeteilte Projektstelle könnte sich plötzlich ändern (und sei es aufgrund von Krisen oder Unwetterkatastrophen). Hier m
öchte ich nochmal betonen, dass mein Fall nicht normal war, eine Wiederholung sich jedoch nicht um 100% ausschließen lässt.

Falls ihr bald ein Flug nach Sued Afrika bucht, nehmt auf jeden Fall eine Tagflug mit Fensterplatz und nehmt eure Kamera mit in das Handgepaeck. Es koennten folgende Bilder auf euch warten:

 Wie Schoen der rote Sand der Sahara leuchtet, Wolken ihre schatten werfen und Braune Felsen Muster bilden.

 Der tropische Regenwald in der Aequatorregion ist am schrumpfen, Riesige Fluesse und Seen durchziehen ihn wie Adern.
 Genau ueber dem Aequator tuermen sich riesige wolkenberge auf. Selbst aus dem Flugzeug fehen diese Wolken fantastisch aus, Fast wie ein schaeumendes Meer.


 Sonnenuntergaenge sind schon auf dem boden wuderschoen, aber wenn die sonne die vorher weissen Wolken wie Erdbeerzuckerwatte oder Orangensaft schimmern laesst, ist es tausendmal schoener.

Rechts schaut ein Gipfel eines Berges aus den Wolken
 Nein ich war nicht auf Tatoin, Endor oder Pandora. Die sonne Spiegelte sich nur in der Scheibe des Flugzeugs.




Die letzten Sonenstralen bevor alles schwarz wurde, in der Luft dauert der Sonnenuntergag nur wenige Minuten und veraendert sich sehr schnell, dabei kan man alle schatierungen von hell gelb ueber rot bis dunkel violet beobachen.










(ja ich gebe es zu, alle Bilder habe ich vorher mit gimp geoeffent, dabei habe ich aber eher versucht die Spiegelungen der Scheibe zu beseitigen und die uhrspruengliche Farbe zu bewahren ! )

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