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Dienstag, 4. November 2014

Soweto Party

Dieses Wochenende war ich mit einigen anderen Freiwilligen (den beiden Jungst aus Hilbrow, der Freiwilligen aus St. Peters und ein paar ihrer Freunde, der Freiwilligen aus Vandervilspark und dem Freiwilligen aus Randpark) bei den beiden Freiwilligen in Soweto. Genauer gesagt im Stadtteil- Jabawo im Sehto Sektor. Um dort hinzukommen sind wir mit einem Taxi (minnibus) vom Bree aus gefahren. Der Bree auch MTN (der zweitgrößte Telefonanbieter in SA) Taxiranck genannt. Er besteht aus einem zweistöckigem Parkhaus und ein paar weiteren Parkflächen. Überall ist Werbung von MTN zu sehen (daher der Name). Im Parkhaus ist ein für uns Europäer undurchschaubares Gewusel aus Menschen und Taxis. Das schöne an Südafrika ist, dass man sich fast immer ganz gut durchfragen kann und irgendwann an seinem Ziel ankommt. Alle sind sehr hilfsbereit, so haben auch wir nach kurzem suchen ein Taxi gefunden das uns nach Jabawo gebraucht hat.
Nun zu Soweto, dem Namen nach ist es zwar das südwestliche Township von Johannesburg, von allen Einwohnern Sowetos wird es aber als eigenen Millionenstadt bezeichnet. Das versteht man erst wenn man einmal da gewesen ist. Soweto gliedert sich in verschiedene Stadtteile, die sich wiederum in verschiedene Sektoren oder Area's gliedern. Innerhalb einer Area wird hauptsächlich nur eine afrikanische Sprache gesprochen. (z.b. Zulu, Shetho oder Xhosa). Die Stadtteile unterscheiden sich teilweise stark durch den Reichtum der Bewohner. Es gibt sowohl großzügige Steinhäuser als auch Wellblechhütten und alles was dazwischen liegt. Gemeinsam haben die Häuser jedoch, dass sie nur aus einem Erdgeschoss bestehen. Dadurch hat Soweto eine riesige Fläche, wenn man in der Nacht zum Horizont schaut, blickt man auf ein nicht endendes Lichtermeer aus Orangen und ein paar weißen Punkten, die symmetrisch angeordnet sind.
Unser Abendbrot war ein Chota (with Cheese, Egg, Chips, Meet und Sauce). Wie ihr der Bestellung entnehmen könnt also ein Mix aus Käse, Ei,, Pommes, Fleisch und Sauce, welcher in einem halben ausgehülltem Weißbrot gereicht wird. Das Ganze übrigens für nur 10,50 R also für c.a 75 Cent. Ich möchte erst gar nicht die Nährwertangaben wissen, zumindest hat es um c.a. 18:30 genug Energie gegeben um bis nach drei Uhr morgens zu Tanzen, nach vier erst einzuschlafen und um 9 erst wieder zu Frühstücken bei drei Stunden Schlaf. (meinen Energie verbrauch in dieser Uhrzeit dürft ihr euch selbst ausrechnen damit ihr aus die richtige Kalorienzahl kommt, zu der Rechnung müsst ihr aber einen Liter Cola hinzufügen ;) ) Chota ist ein Typisches essen für Soweto, es ist stark sättigend, hat viele Kalorien und billig. Leider haben einige Menschen, darunter auch Kinder nicht sehr viel Geld für Nahrungsmittel zur Verfügung, in einem vergleichsweise recht stark Industrialisiertem Land wie Südafrika haben zwei Prozent der Einwohner genau soviel Geld wie die restlichen 95 Prozent besitzen. (nicht das es in der USA oder China anders aussehen würde).
Zur Disko sind wir dann (wie mittlerweile schon üblich) mit c.a. 18 Personen in einem Kleinbus gefahren (also mit 4 Personen pro Dreiereihe, darauf eine fünfte Person, ein paar im Kofferraum oder auf der Lehne zwischen zwei Reihen ;) ). In dem sehr vollem Club der über zwei Etagen ging, waren wir die einzigen weißen unter deutlich über Hundert Menschen. Einzig der Clubbesitzer sollte auch noch weiß sein. Allgemein sieht man in Soweto eher einen Albino (ein Mensch dem alle oder die meisten Pigmente fehlen) als einen weißen mit europäischen oder asiatischen Wurzeln. Der Club war leider so voll, das Tanzen nur auf minimalem Raum möglich war (also höchstens einen fußbreit platz zu jeder Seite, Arme möglichst angewinkelt).
Am nächsten morgen (also nach Sonnenaufgang) wollten wir wieder um 8 nach Johannesburg zurück fahren. Da das Auto aus St. Peters eindeutig zu klein (selbst aus südafrikanischer Sicht, passen keine 8 Personen in einen 4,5 Personen Honda Plus Matratzen und Schlafsäcke !) war, wollten Judith und ich mit einem Minitaxi zurück nach Joburg fahren. Soweit so gut. Als Josi (die Freiwillige aus Soweto) und dann zur richtigen Straßenkreuzung gebracht hat, sahen wir von weitem schon eine Gruppe Läufer und keine Taxis. Es war mal wieder ein Sowetomaraton und ausgerechnet diese Straße (die Hauptstraße Jabawo's ) wurde streckenweise komplett gesperrt. Nach einem kleinen Fußmarsch haben dann an der nächsten Tankstelle alle Taxis gewartet und wir konnten endlich nach Joburg fahren.
Nun zu einer weiteren Kuriosität beim Taxifahren, der Fahrpreis. Das System dahinter hat noch niemand durchschaut, vom Bree nach Jabuwo (30 min.) oder zurück kostet es pro Strecke 11,50 R.
Eine Fahrt von der WITS zum Zoo Lake hin (von Bree weg ) 11 R, zurück (Stadteinwärts) aber nur 9 R. (die fahrt dauert nur 15 min bei flüssigem Verkehr). Von WITS zwei Straßenkreuzungen weiter ist die Fahrt kostenlos (an der genannten Kreuzung kann man besser zum Zoo Lake fahren), für knapp 5 Minuten vom Bree zu einer Kreuzung in Newtown zum umsteigen sind es aber 5 R. Von da braucht man nochmal 9 R um weitere 5 Minuten zum Constitution Hill zu fahren. Ach ja, von Randpark zur WITS kostet es wieder 11 R. Vielleicht findet ihr aus meinen hier niedergeschriebenen Beobachtungen nicht nur Widersprüche, sondern auch ein paar nützliche Regelungen. Falls dem so sein sollte, meldet euch umgehend bei mir !!!

Das Bild auf der fahrt zum Mvuso Projekt entstanden, aus einem Auto heraus. Ich habe es nicht gewagt für das Wochenende eine Kamera mitzubringen, da alle aus Joburg von der Kriminalität in Soweto berichtet haben. Ich habe mich aber auf Soweto's Straßen auch nach Sonnenuntergang sehr sicher gefühlt. Viel sicherer als in Newtown am Tag! Man wird zwar an jeder Ecke angesprochen, wie schön man denn aussieht und woher man kommt, aber die Menschen tun dieses nicht mit der Absicht zu schauen, ob man ein Handy oder andere Wertgegenstände dabei hat. Allerdings wurde dem einen Freund aus St. Peter's im Club der Autoschlüssel gestohlen und zwar aus einer verschlossenen Reißverschlusstasche. Für Frauen gilt daher auch in Soweto, dass man Geld, Kreditkarten und Personalausweis an einem Sicheren Ort direkt am Körper verstauen sollte.

Das Bild Zeigt eine Typische Straßenkreuzung in Soweto, mit einem Kleinem Kiosk der sein Sortiment auf seiner Hauswand präsentiert.

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