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Montag, 29. September 2014

Sicherheit am Wochenende

 


An diesem Wochenende haben Judith und ich uns einen entspannten Samstag gemacht. Wir haben erwartet, dass nicht viel passiert. Daher wird dieser Eintrag wahrscheinlich auch etwas kürzer als der vorherige.
Am Samstag Abend also ab 17:00 waren wir zum Abendessen bei Dami, einem Student von DFL eingeladen. Er wohnt keinen fünf Minuten zu Fuß von uns entfernt in einem zur Uni gehörendem Studentenwohnheim.
Die Sicherheitsvorkehrungen sind übrigens überall auf dem Unigelände sehr hoch, man kommt nur rein oder raus wenn man eine Persönliche Magnetkarte besitzt auf der das entsprechende Gebäude oder Areal freigeschaltet ist. Das ist in der ersten Woche jedoch ziemlich nervig, da es ungefähr eine Woche dauert bis die Karte (I-CAM-Card) reibungslos funktioniert. Solange die Karte nicht funktioniert musste ich mit immer von jemanden anderem die Karte leihen oder habe darauf gehofft das die Secruity die neben den Eingängen steht mich erkennt und durchlässt.
Nach diesem kleinen Exkurs zur Sicherheit in der Uni wieder zurück zu meinem Wochenende.
Der Abend bei Dami war sehr witzig, zuerst hat er uns seine Lieblingsmusik aus seiner Heimat Nigeria gezeigt. Darauf hin haben Judith und ich ihm CRO, „auf uns“ und „Atemlos“ gezeigt da das für und die Populärsten und bekanntesten Lieder des Jahres in den Deutschen Chats waren. Sehr interessant zu beobachten war, dass es ,obwohl er keine Ahnung hatte wovon das Lied handelte und es zum ersten mal gehört hat, sofort angefangen hat ein bisschen zu tanzen (nebenbei hat er übrigens gekocht). Als es draußen schon einige Zeit dunkel war, haben wir Schüsse gehört und zwar nicht nur einen, was bisher erst 4 mal vorgekommen ist, sondern ein schnellen Schusswechsel mit über 5 Minuten Länge. Es hat sich fast wie Silvester angehört, nur dass das knistern und bunte Leuchten der Raketen nicht vorhanden war. Wo und was die genaue Ursache der beängstigenden Geräusche war konnte Dami nur mutmaßen, da so etwas in dem Jahr in dem er schon in diesem Studentenwohnheim wohnt noch nie derartig gehört hat, evt. eine Attacke auf die Polizeistation in Hillbrow (das Stadtviertel in der nähe dessen nördlicher Grenze unsere Wohnung ist (ich wohne jedoch im sehr sicheren Stadtviertel namens Parktown)). Nach dem sehr leckerem Essen haben wir dann noch die nigerianische Version von „Mensch ärgere dich nicht“ und „Mau Mau“ gespielt. Zum Abschied hat Dami noch darauf bestanden uns bis zu unseren Haus zu bringen. (wahrscheinlich haben Judith und ich etwas zu ängstlich aus dem Fenster geschaut als die Schüsse 2 Stunden vorher zu hören waren.).

Am Sonntag sind Judith und ich morgens eine Stunde zur St. Peters Gemeinde am Zoo lake gegangen damit wir pünktlich zum Gottesdienstbeginn um 10:30 ankommen. Dort haben wir dann eine weitere ELM Freiwillige namens Judith M. getroffen, die erst letzten Mittwoch in Joburg angekommen ist. Außerdem sind die beiden ELM Freiwilligen aus Hillbrow, Jonathan und Johannes zum Gottesdienst erschienen. Nach dem Gottesdienst hat uns Hendrik mit seinem Auto (ein offiziell für höchstens 5 Personen ausgelegter alter VW ) abgeholt (zu viert auf der Rückbank). Zunächst sind wir noch einkaufen gefahren um Fleisch und Salat zu kaufen und anschließend haben wir in Hendriks Garten gegrillt ( bzw. Braai gehabt ). Hendrik wohnt etwas außerhalb von Joburg uns sein Garten ist echt schön, das Beste ist der c.a. 7 Meter Pool, den wir auch genutzt haben :)
Zurück sind wir (die beiden Judiths und ich) mit einem Minitaxi gefahren. Für mich war es das Erste mal, (und überhaupt erst das Zweite mal)dass ich ohne ortskundige Begleitung ein solches Taxi benutzt habe. Für meine Begleiterinnen war es die erste Fahrt in einem derartigem Taxi. Bei der Bezahlung zeigt sich ein starkes vertrauten unter den Fahrgästen. Das Geld wird pro Reihe von einer Person zusammengerechnet und nach vorne zum Beifahrer gereicht. Dieser gibt dann wiederum pro Reihe das Wechselgeld nach hinten wobei, falls es nicht passt das Geld in einer Reihe stecken bleibt und versucht wird es passend zu machen. Am ende muss die jeweilige Person in der Reihe das Wechselgeld an die Nachbarn verteilen. (auch ich habe am Ende komplett korrekt meine 17 R Wechselgeld bekommen.) An dieser Stelle möchte ich nochmal betonen, dass ich mich hier in der Öffentlichkeit sicher fühle und den meisten Menschen die mir begegnen wirklich vertrauen kann. Die Schießerei ist auch für Johannesburg eine absolute Ausnahme gewesen !!! Außerdem fand diese deutlich nach Sonnenuntergang statt, einer Zeit in der ich mir nicht ohne ortskundige Begleitung aus meiner Wohnung bewege !!!

1 Kommentar:

  1. hallo wiebke, das sind ja wirklich super gute blog-einträge !!! sehr bildhaft, sehr interessant und nicht zuletzt sehr spannend ;-) auch in der ausführlichkeit und mit den ganzen einzelheiten sehr lesenswert !!! also: weiter so und noch viel spaß !!! glg hk.
    ps.: die fotos sind auch klasse ! mehr davon ;-)

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