An
diesem Wochenende haben Judith und ich uns einen entspannten Samstag
gemacht. Wir haben erwartet, dass nicht viel passiert. Daher wird dieser
Eintrag wahrscheinlich auch etwas kürzer als der vorherige.
Am
Samstag Abend also ab 17:00 waren wir zum Abendessen bei Dami, einem
Student von DFL eingeladen. Er wohnt keinen fünf Minuten zu Fuß von uns
entfernt in einem zur Uni gehörendem Studentenwohnheim.
Die
Sicherheitsvorkehrungen sind übrigens überall auf dem Unigelände sehr
hoch, man kommt nur rein oder raus wenn man eine Persönliche Magnetkarte
besitzt auf der das entsprechende Gebäude oder Areal freigeschaltet
ist. Das ist in der ersten Woche jedoch ziemlich nervig, da es ungefähr
eine Woche dauert bis die Karte (I-CAM-Card) reibungslos funktioniert.
Solange die Karte nicht funktioniert musste ich mit immer von jemanden
anderem die Karte leihen oder habe darauf gehofft das die Secruity die
neben den Eingängen steht mich erkennt und durchlässt.
Nach diesem kleinen Exkurs zur Sicherheit in der Uni wieder zurück zu meinem Wochenende.
Der
Abend bei Dami war sehr witzig, zuerst hat er uns seine Lieblingsmusik
aus seiner Heimat Nigeria gezeigt. Darauf hin haben Judith und ich ihm
CRO, „auf uns“ und „Atemlos“ gezeigt da das für und die Populärsten und
bekanntesten Lieder des Jahres in den Deutschen Chats waren. Sehr
interessant zu beobachten war, dass es ,obwohl er keine Ahnung hatte
wovon das Lied handelte und es zum ersten mal gehört hat, sofort
angefangen hat ein bisschen zu tanzen (nebenbei hat er übrigens
gekocht). Als es draußen schon einige Zeit dunkel war, haben wir Schüsse
gehört und zwar nicht nur einen, was bisher erst 4 mal vorgekommen ist,
sondern ein schnellen Schusswechsel mit über 5 Minuten Länge. Es hat
sich fast wie Silvester angehört, nur dass das knistern und bunte
Leuchten der Raketen nicht vorhanden war. Wo und was die genaue Ursache
der beängstigenden Geräusche war konnte Dami nur mutmaßen, da so etwas
in dem Jahr in dem er schon in diesem Studentenwohnheim wohnt noch nie
derartig gehört hat, evt. eine Attacke auf die Polizeistation in
Hillbrow (das Stadtviertel in der nähe dessen nördlicher Grenze unsere
Wohnung ist (ich wohne jedoch im sehr sicheren Stadtviertel namens
Parktown)). Nach dem sehr leckerem Essen haben wir dann noch die
nigerianische Version von „Mensch ärgere dich nicht“ und „Mau Mau“
gespielt. Zum Abschied hat Dami noch darauf bestanden uns bis zu unseren
Haus zu bringen. (wahrscheinlich haben Judith und ich etwas zu
ängstlich aus dem Fenster geschaut als die Schüsse 2 Stunden vorher zu
hören waren.).
Am
Sonntag sind Judith und ich morgens eine Stunde zur St. Peters Gemeinde
am Zoo lake gegangen damit wir pünktlich zum Gottesdienstbeginn um
10:30 ankommen. Dort haben wir dann eine weitere ELM Freiwillige namens
Judith M. getroffen, die erst letzten Mittwoch in Joburg angekommen ist.
Außerdem sind die beiden ELM Freiwilligen aus Hillbrow, Jonathan und
Johannes zum Gottesdienst erschienen. Nach dem Gottesdienst hat uns
Hendrik mit seinem Auto (ein offiziell für höchstens 5 Personen
ausgelegter alter VW ) abgeholt (zu viert auf der Rückbank). Zunächst
sind wir noch einkaufen gefahren um Fleisch und Salat zu kaufen und
anschließend haben wir in Hendriks Garten gegrillt ( bzw. Braai gehabt
). Hendrik wohnt etwas außerhalb von Joburg uns sein Garten ist echt
schön, das Beste ist der c.a. 7 Meter Pool, den wir auch genutzt haben
:)
Zurück
sind wir (die beiden Judiths und ich) mit einem Minitaxi gefahren. Für
mich war es das Erste mal, (und überhaupt erst das Zweite mal)dass ich
ohne ortskundige Begleitung ein solches Taxi benutzt habe. Für meine
Begleiterinnen war es die erste Fahrt in einem derartigem Taxi. Bei der
Bezahlung zeigt sich ein starkes vertrauten unter den Fahrgästen. Das
Geld wird pro Reihe von einer Person zusammengerechnet und nach vorne
zum Beifahrer gereicht. Dieser gibt dann wiederum pro Reihe das
Wechselgeld nach hinten wobei, falls es nicht passt das Geld in einer
Reihe stecken bleibt und versucht wird es passend zu machen. Am ende
muss die jeweilige Person in der Reihe das Wechselgeld an die Nachbarn
verteilen. (auch ich habe am Ende komplett korrekt meine 17 R
Wechselgeld bekommen.) An dieser Stelle möchte ich nochmal betonen, dass
ich mich hier in der Öffentlichkeit sicher fühle und den meisten
Menschen die mir begegnen wirklich vertrauen kann. Die Schießerei ist
auch für Johannesburg eine absolute Ausnahme gewesen !!! Außerdem fand
diese deutlich nach Sonnenuntergang statt, einer Zeit in der ich mir
nicht ohne ortskundige Begleitung aus meiner Wohnung bewege !!!
hallo wiebke, das sind ja wirklich super gute blog-einträge !!! sehr bildhaft, sehr interessant und nicht zuletzt sehr spannend ;-) auch in der ausführlichkeit und mit den ganzen einzelheiten sehr lesenswert !!! also: weiter so und noch viel spaß !!! glg hk.
AntwortenLöschenps.: die fotos sind auch klasse ! mehr davon ;-)