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Freitag, 31. Oktober 2014

Meine Woche und Weihnachtsdeko

Nun ist diese Woche bei mir nicht sehr viel aufregendes passiert. Es war ein ganz normales Wochenende an dem wir uns mit anderen Freiwilligen getroffen haben.
Am Freitag Abend hatten wir bei uns in der Wohnung Besuch von zwei anderen Freiwilligen. Die eine ist in einem Projekt in Soweto, die andere bei der St. Perer's Gemeinde am Zoo lake. Wir haben erst gemeinsam gekocht, und dann uns einen DVD-Abend gemacht.
Letzten Samstag waren Judith und ich zu einem Braai bei Freunden der Freiwilligen aus der St. Peters Gemeinde eingeladen. Ein Braai unter Jugendlichen ist hier wie eine Sommer-Garten-Party. Es wird von einer Person, meistens dem Gastgeber das Fleisch gegrillt, es lauft Musik und man unterhält sich mit allen. Bei einigen kommt dann irgendwann früher oder später der Faktor Alkohol ins Spiel.... eine normale westliche Party eben. Interessant war allerdings, dass fast ausschließlich Weiße eingeladen waren.
Mittlerweile verstehen wir uns auch echt gut mit Gugu, wir hatten anfangs wahrscheinlich ein paar Missverständnisse aufgrund unserer doch recht unterschiedlichen kulturellen Hintergründe. Ich bin überzeugt, dass wir noch so einiges von ihr lernen können, zum Beispiel wie man traditionelle afrikanische Gerichte kocht, ein paar Wörter Zulu spricht oder wo man am besten was einkauft.
Meine Kochkünste haben sich auch leicht weiterentwickelt, es gibt nicht mehr nur Nudeln oder Reis mit Tüte oder Dose, sondern auch selbstentwickelte Ofenpfannkuchen in drei Variationen, Gemüsepfanne und panierten+gebratenen Feta und Blumenkohl. (anstelle von Paniermehl kann ich Maismehl oder Cornflakes nur empfehlen, wobei letztere schneller abfallen sowie anbrennen und einen unschönen Geruch in der Küche verbreiten).
Diese Woche Mittwoch haben wir von Drama for Life auch noch Freikarten für das Theaterstück "War Horse", welches in Deutschland 2012 als Kinofilm "Gefaehrten" zu sehen war. Die Show war im "Monte Casino" einem riesigen Gelände welches mich stark an eine Italienisch Kleinstadt in Umbrien erinnert hat. Das Theaterstück war sehr beeindruckend, die lebensgroßen Pferde wurden von mehreren Personen dargestellt und haben sich wie lebendige Pferde bewegt.
Gestern war dann noch die Preview der Beiträge von DfL für das 20/25 Concert am 9.November in Pretoria. Bei diesem Concert laden die Deutsch Botschaft und die GiZ (Gemeinschaft für Internationale Zusammenarbeit) deutsche und südafrikanische Künstler ein um gemeinsam 20 Jahre Apartheitsende und 25 Jahre Mauerfall zu feiern. Da gestern also hoher Besuch aus der Botschaft erwartet wurde, musste alles perfekt laufen. Wir haben unsere offiziellen DfL T-shrits getragen und einen weg vom Parkhaus zum Concertsaal makiert. Nachdem wir mehr als 30 Minuten im Parkhaus gewartet haben ist uns irgentwie mitgeteilt worden, dass die Autos direkt vor der Great Hall parken dürfen. Den Weg haben wir also ganz um sonst makiert. Aber so ist das numal hier, man muss immer Flexibel auf kurzfristige Planänderungen gefasst sein oder mit Verspätungen rechnen. Das einzige was wirklich super pünktlich (manchmal sogar zu früh) ist , sind die Uni-Busse. Der Rest ist meistens "soon" (also in ein bis zwei stunden), "now" (also in einer halben stunde) oder "just now" (in 5 Minuten).

Ich weiß nicht wie es bei euch in Deutschland gerade in den Läden aussieht, aber wenn sich seit dem letzten Jahr nicht viel verändert hat müssten alle Läden seit 3 Wochen Halloweenartikel verkaufen. daneben stehen wahrscheinlich schon die Lebkuchen, Spekulatius und ähnliche weihnachtliche Ware. In unseren Einkaufsladen ist zwar keine Spur von Halloween zu spüren, laut Gugu wird Halloween in Südafrika nahezu gar nicht gefeiert, die meisten wissen nicht mal was es ist. Es wird abgelehnt und als USA Trend bezeichnet. Diese Einstellung finde ich sehr angenehm, da es keine aufdringlichen Werbeartikel gibt und man wie gewohnt einkaufen gehen kann.
Es werden jedoch in einigen Läden schon grüne rote Girlanden und Weihnachtsmänner aufgehängt. Auf einigen Plakaten sind Schneeflocken abgebildet. dabei hat es in Johannesburg das letzte mal vor ein paar Jahren Schnee gegeben, welcher natürlich nicht im Dezember sondern im Juni oder Juli gefallen ist. Ich denke die Vorweihnachtszeit wird sehr interessant werden, ich bin mal gespannt wann sich die Weihnachtszeit auch im Sortiment bemerkbar macht.

Donnerstag, 23. Oktober 2014

Wasser, WG, Fotos



Hier kommt endlich mein nächster Post. Nein, wir haben nicht erst heute wieder Wasser und Strom gehabt. Aber die letzten Tage waren recht hektisch.


Erst am Donnerstag Abend hatten wir wieder fließendes Wasser. Ihr könnt euch nicht vorstellen wie glücklich wir waren als der erste Tropfen aus dem Wasserhahn gekommen ist. als wir den Abwasch von 4 Tagen in unserer Küche näher betrachtet haben waren wir nicht mehr so euphorisch. Aus dieser Zeit habe ich gelernt wie wichtig Wasser für uns ist, das man jeden Tropfen schätzen sollte und wie selbstverständlich es für uns ist das Wasser jederzeit aus dem Wasserhahn kommt und auch wieder abfließt. Wobei wir bei unserem aktuellem Problem mit dem Wasser wären. Seit Samstag fließt das Wasser nicht mehr aus unserer Küche ab. Das ist laut unserer sehr fürsorgliche Verbmieterin Gloria, die noch am Samstag Abend (wie haben sie mittags angerufen) mit einem Mechaniker vorbeigekommen ist, ein Problem in den Abwasserrohren des gesamten Gebäudes. Glücklicherweise funktionieren die Abflüsse in den Badezimmern einwandfrei. Nun steht immer ein Eimer unter unserem Waschbecken und wenn wir Wäsche waschen fließt das Wasser durch einen Schlauch von der Waschmaschine in einen leeren 10 Liter Kanister, den wir vorherige Woche noch gefüllt als Duschwasser benutzt haben. Nicht das Ihr jetzt denkt, dass ich in einer totalen Bruchbude lebe, unsere Wohnung ist riesig, durch viele Fenster hell und freundlich und nachdem wir zwei Wochenenden lang Frühjahrsputz gemacht haben auch sauber.(zumindest ist unser Kühlschrank jetzt wieder weiss und nicht braun von oben).

Auch in Unserer WG gab es die letzten Tage einige Umstrukturierung. Am Sonntag Abend ist Gugu, eine Praktikantin von DFL (sie wohne vorher bei ihren Eltern in Pretoria, soll aber jetzt in Joburg leben, damit sie länger bei der Arbeit sein kann), überraschend bei uns eingezogen. Eigentlich haben Judith und ich geplant, dass erst Ina am Dienstag auszieht und Gugu am Mittwoch einziehen kann. So musste Gugu die letzten Nächte im Wohnzimmer schlafen und unser vorher perfekt geplanter Abschiedsessen mit Ina wurde ein wenig umgestaltet.

Es gab schließlich Kartoffeln mit Sommergemüse (wie haben in Rosebank sogar Zucchinis bekommen) und zum Nachtisch einen selbstgebackenen Marmorkuchen.


Insgesamt muss sich der WG Alltag mit Gugu erstmal einspielen und Judith und ich müssen versuchen auch auf englisch unsere Kenntnisse über gewalltfreie Kommunikation anzuwenden, damit auch mit Gugu hoffentlich bald ein genauso harmonisches zusammenleben möglich ist wie mit Ina.



Dieser Blog Artikel ist jetzt etwas kürzer und Inhaltsleerer als die vorherigen, aber dafür bin ich gerade dabei den ersten offiziellen Rundbrief zu schreiben.

Nun bekommt ihr noch ein paar Fotos von unserem Abschiedsessen für Ina.

 





Der Moment als das Wasser wieder aus dem wasserhan kahm.





























So transportiert man 5 Liter Wasser in Afrika






























Das musste fuer 4 Tage an wasser reichen (c.a. 70 Liter)
























Abschlussessen mit den Drama for Life Mitarbeitern (von L im Uhrzeiger nach R : Natasha, Carryn, Ina, Hamish, Judith, Ich, Tammy, Chati, Warren, Gugu, Zandi)




























Unser Marmorkuchen








































Ein letztes Abschiedsselfie mit Ina, Willkommenssefi mit Gugu


































Mittwoch, 8. Oktober 2014

Wochenende, Wasser und Strom


Hier kommt mein angekündigter Bericht über mein letztes Wochenende. Am Tag der Deutschen Einheit war ich bis 21:00 auf dem Campus, da DFL einen Künstler eingeladen hatte, dessen Show erst um 20:15 begann und ich als Freiwillige für den Auf und Abbau der Technik zuständig war. Die Show war dann leider auch auf Zulu, sodass ich sie erst halbwegs verstanden habe als ich am Ende jemanden gefragt habe. In meiner Wohnung angekommen habe ich dann noch mit Ina und Judith (die an der vorherigen Abenden die Show betreut haben) einen aufgenommenen Tatort geschaut. So hatte ich wenigstens ein bisschen Deutschland während ihr frei hattet und in Hannover ein riesiges Fest war.
Am Samstag haben wir ein paar Leute aus der Uni eigentlich zum Braai zu uns eingeladen. Allerdings meint daraufhin jemand von der Hausverwaltung, dass wir in unserem Garten nicht Braaien dürfen (obwohl am heritage day jeder im Garten Braai hatte). Also haben wir trotzdem Kartoffel und Nudelsalat gemacht und ich habe Hefebrötchen gebacken. Wir haben so c.a. sieben Gäste erwartet, gekommen sind vier (zwei allerdings ungefähr drei Stunden nach der verabredeten Zeit). Das Fleisch haben wir dann in der Bratpfanne anstatt auf dem Grill gebraten. Später am Abend haben uns die Gäste noch das Night-life von Johannesburg gezeigt. In das angesagtere Stadtviertel sind wir dann mit sieben Personen in einem 4,5 Sitzer gefahren. Mit vier oder fünf Personen auf der Rückbank und gerade bei Pick-ups einigen Personen auf der Ladefläche zu fahren ist hier nahezu normal. Anschnallgurte sind zwar in europäischen Automarken vorhanden, werden allerdings nicht benutzt. (bei vier Personen auf der Rückbank ist eine Bewegung sowieso nicht mehr so stark möglich).
Nach dem Gottesdienst am Sonntag vormittags (Ja, nachdem ich um 1:30 im Bett war bin ich automatisch um 7:30 aufgewacht, pünktlich um sich um 9:30 auf den Weg zur Kirche zu machen wo der Gottesdienst um 10:30 anfängt) sind Judith M. (Judith W. konnte ausschlafen), eine andere Freiwillige aus Vanderwilspark und ich mit einem ziemlich zerbrechlich aussehendem Taxi (hier gibt es erst gar keine Anschnallgurte) zur Uni gefahren und haben uns ein wenig auf dem Campus entspannt. Am Nachmittag sind wir alle zu einem Konzert in einen Park in Kensington gefahren und haben gepicktnickt.
Sonntag Abend saßen wir gemütlich an unseren Esstisch und haben geredet und nebenbei Fotos auf unseren externen Festplatten gesichert, als das Licht immer dunkler wurde und anfing stärker als üblich zu flackern. Irgendwann war von Judiths Laptop ein Signalton zu hören, dass dieser jetzt auf Akku läuft (obwohl wer in der Steckdose steckte). Nun haben wir bemerkt das im ganzen Haus der Strom weg war. Dieser blieb aber nur bis Montag Abend weg. Unschöner war unsere Erkenntnis am Montag Morgen (immer noch ohne Strom), dass auch kein Wasser mehr floss. Dieses tut es bis jetzt (Mittwoch Morgen) nicht. Angeblich ist das Kabel für die Pumpe gestohlen worden, welches das Wasser zu uns in der 4. Stock pumpt. Daher muss die Polizei erst wieder das Kabel finden und es zurück bringen. Das kann „a few days“dauern. Der Zweite Erklärungsversuch ist dass die Pumpe einige Tage braucht bis das Wasser im 4. Stock ist ( eine Ahnung was das für eine Pumpe sein soll). Chati (unsere nächst höhere Kontaktperson in allen Sachen die unseren Freiwilligendienst direkt im Projekt und in Johannesburg betreffen) und einige andere von DFL vermuten allerdings, dass das Problem größer ist als es uns mitgeteilt wurde, da sich niemand konkret äußern wollte bzw. konnte wann wir wider Wasser haben. Bis dahin gehen wir äußerst sparsam mit Wasser um, versuchen nicht unnötig Geschirr dreckig zu machen und gehen möglichst oft bei der Uni auf Toilette.

Dienstag, 7. Oktober 2014

Was ist Alltag ?

 

Ich bin jetzt schon über ein Monat in Johannesburg. Vieles was ich täglich erlebe und anfangs ganz aufregend war ist jetzt fast normal. z.b. der Hagedasch (Bostrychia hagedash) Ibis, der überall in Parks zu sehen ist und dessen lauter Ruf mich morgens verlässlich kurz vor 7 weckt.
Diese Woche möchte ich gar nicht so viel schreiben, sondern lieber ein paar Bilder von Johannesburg und der Universität mit euch teilen. Die Nachtbilder sind vom Treppenhaus im 16,5. Stockwerk. ( 16,5 weil immer zwischen zwei Etagen abwechselnd die Damen oder Herren Toiletten sind, 16,5 ist übrigens für Damen) von dort aus blickt man auf die Mandelabrücke, welche nicht über ein Gewässer führt sondern über die Haupteinfahrtschneise des Hauptbahnhofs. Sie trennt deutlich die Downtown mit ihren Hochhäusern und tiefen Straßenschluchten von Bramfortstein, einem aktiven und eher künstlerisch geprägtem Stadtviertel.
Die Main Hall und das South West Engeneering Building (dort ins die Fakultät für Humanities untergebracht, der auch DFL angehört) sind im klassizistischem Stiel mit Dorischen bzw. Korinthischen Säulen und gemustertem Fries.
Das übrige Gelände besteht aus eher modernen und funktionellen Gebäuden, und eignet sich auch gut als freizeit- und Parkanlage, in der unter anderem auch ein Amphitheater und ein 50 Meter Schwimmbecken integriert ist.
Ach ja, ich war diese Woche Mittwoch im WITS Theater und habe mir mit Judith das Stück "No Good Friday" angesehen. Und siehe da, ich habe sogar mehr verstanden als ich erwartet habe ( hier ein großes Dankeschön an alle die versucht haben mir die englische Sprache näher zu bringen, ich bin mittlerweile in der Lage eigenständige Konversationen zu führen und größtenteils orthographisch korrekt auf e-mails zu antworten. Des weiteren hat sich mein aktiver Wortschatz trotz meiner bekannten Vorgehensweise beim Vokabel lernen merklich erweitert :) ). Selbst die Intention des Autors ist mir nicht verborgen geblieben.



Nun zeige ich euch noch ein paar Bilder die ich auf dem Campus gemacht habe.



Zwei wunderschöne Nilgänse (Alopochen aegyptiaca)
haben sich von mir porträtieren lassen.








Auf den Campus gibt es zwei riesige Beete mit Strelizien (Strelitzia reginae)
, die täglich bewässert werden.


Das University Corner Building, in dem ich täglich von 9 bis 17 zu finden bin.



Und die Matrix, das Gebäude in dem sich das Leben der Studenten in der Mittagspause zeigt. Hier darf ich täglich zwischen Indisch, Chinesisch, Grill, Hot dog, und anderen Fastfood angeboten wählen. Meine Lieblingsspeise ist Roti Roll, vom vegetarischen Inder. Dabei handelt es sich um ein Teigfladen der mit einem gemischten Curry aus Gemüse, Kartoffeln, Reis und Soja gefüllt wird.



Soweit von meinem Alltag. Eine genauere Beschreibung meines Wochenendes kommt im Laufe der Woche. Von was würdet ihr euch noch Bilder wünschen ? Habe ihr eine Themenvorschlag über den ich euch schreiben kann, oder seid ihr wirklich nur an meinen Erlebnissen während der Woche Interessiert ?



Liebe Grüße an alle meine Leser, egal auf welchem Kontinent ihr gerade seid :) ich wünsche euch eine schöne Woche.





Das ist der Blick von der Uni-internen Bushaltestelle um 18:00.











Zum Schluss noch ein Foto von unserem Balkon mit Blick auf den Hillbrowtower